Solidarität in der Corona-Krise: keine Kundgebungen am 1. Mai

 Der Basler Gewerkschaftsbund und der Gewerkschaftsbund Baselland nehmen ihre Verantwortung wahr und zeigen sich solidarisch. Deshalb haben sie entschieden, die 1.Mai-Kundgebungen und anschliessenden Festivitäten in Basel und Liestal in diesem Jahr nicht durchzuführen.

Der Kern der Gewerkschaftsbewegung ist Solidarität. Insbesondere leben Gewerkschafter*innen diese Solidarität jeweils am Tag der Arbeit. Die ausserordentliche Situation der Corona-Pandemie, die unsere Gesundheit und unsere Wirtschaft bedroht, erfordert ausserordentliche Solidarität.

Solidarität heisst Verantwortung übernehmen: keine Kundgebungen am 1. Mai
Der Basler Gewerkschaftsbund und der Gewerkschaftsbund Baselland nehmen ihre Verantwortung in dieser Pandemie-Krise wahr. Deshalb haben die beiden Bünde entschieden, die 1.Mai-Kundgebungen sowie die anschliessenden Festivitäten in Basel und Liestal in diesem Jahr nicht wie gewohnt durchzuführen. Dies auch im Fall, die aktuell geltenden Regelungen gelockert würden.
Die Gewerkschaftsbünde zeigen sich mit diesem Entscheid solidarisch mit all jenen Menschen mit einem höheren Risiko, schwer zu erkranken, aber auch mit den stark belasteten Kolleg*innen im Gesundheitswesen, und in allen anderen besonders beanspruchten Berufsgruppen.
Aus diesen Gründen bitten wie alle Menschen sich mit uns zu solidarisieren und rufen dazu auf, auf Demonstrationen und Versammlungen am 1. Mai zu verzichten, selbst wenn die geltenden Verordnungen bis dahin gelockert würden. Die Gewerkschaftsbünde werden eine alternative Umsetzung des Tags der Arbeit organisieren und dazu zu gegebenem Zeitpunkt informieren.
Der Basler Gewerkschaftsbund und der Gewerkschaftsbund Baselland danken für das Verständnis für diesen Entscheid und rufen die Bevölkerung auf: „Solidarität bedeutet in dieser Pandemie, zu Hause zu bleiben!“

Solidarität von Bund, Kantonen und Arbeitgebern
Die Gewerkschaften erhalten in dieser Pandemie täglich Meldungen über Probleme, klären Fragen und setzen sich für die Arbeitnehmenden ein. Die Gewerkschaften sind bereit das Menschenmögliche beizutragen, um den Weg aus dieser Krise zu schaffen und damit Löhne, Arbeitsplätze und Arbeitsbedingungen gesichert werden. Wir erwarten gleichermassen, dass die Sozialpartnerschaft auch jetzt auf allen Ebenen respektiert und gelebt wird.
Mit den Erleichterungen bei Kurzarbeit und der neu eingeführten Sicherheit für erwerbstätige Eltern, die zuhause bleiben müssen, um Kinder zu betreuen, sind wichtige Forderungen erfüllt.

Gleichentags allerdings hob der Bundesrat, ohne jegliche Absprache mit den Gewerkschaften,
die bereits bescheidenen Gesundheitsschutzbestimmungen betreffend Pausen und Ruhezeiten für das Spitalpersonal komplett auf. Das ist skandalös und muss zurückgenommen werden! Die Einhaltung der minimalen Pausen- und Ruhezeiten sind Grundvoraussetzung die Gesundheit des Personals in unseren Spitälern, gerade in dieser Pandemie.
Ebenso müssen die Weisungen des BAG zum Gesundheitsschutz an allen Arbeitsplätzen konsequent umgesetzt werden, und es braucht wirksame Vollzugs- bzw. Kontrollstrukturen.
Zudem braucht es mehr Anstrengung der Arbeitgeber, um das Arbeiten von zu Hause zu ermöglichen, ohne Nachtteile für die Arbeitnehmenden.
Weiterhin ist von vollständigen Grenzschliessungen dringend abzusehen. Sie würden das Funktionieren insbesondere des Gesundheitswesens, aber auch anderer öffentlicher Dienstleistungen gefährden.

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