Wo bleibt die Demokratie?

An der Medienkonferenz vom 8. November 2016 verkündet Regierungsrätin Monica Gschwind, dass sie den Bildungsrat abschaffen und durch eine regierungsrätliche Kommission ersetzen will.

Damit will die Bildungsdirektorin einen Volksentscheid, der sich ganz klar gegen eine Kompetenzverschiebung (58,3 %) vom Bildungsrat zum Landrat aussprach, umgehen. Der Bildungsrat besteht aus Vertreterinnen und Vertretern aus Parteien, Arbeitnehmer- und Arbeitgeberorganisationen, Lehrerschaft und den Landeskirchen. Diese ist die Grundlage für ausgewogene und akzeptierte Entscheidungen im Baselbieter Bildungswesen. 
Regierungsrätin Gschwind will diese Ausgewogenheit abschaffen und mit einer regierungsrätlichen Kommission ersetzen, die wohlverstanden keinerlei Entscheidungskompetenzen hat. Bestimmen über den Lehrplan, die Stundentafel und die Lehrmittel wird dann der Regierungsrat.
Der Gewerkschaftsbund Baselland (GBBL) ist aber überzeugt, dass die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger mit ihrem Nein zur Vorlage „Einführung Lehrplan 21“ von der Arbeit des Bildungsrats überzeugt sind. Die Inszenierung „wenn nicht der Landrat – dann halt der Regierungsrat“ ist ziemlich undemokratisch. 
Die angekündigte Verzögerung der Einführung des Lehrplans 21 ist bereits ein Entscheid gegen den Bildungsrat. Zudem ein völliger Unsinn, da auf der Primarstufe bereits seit dem Schuljahr 15/16 mit dem Lehrplan 21 gearbeitet wird.
Der GBBL wird den Verdacht nicht los, dass Regierungsrätin Gschwind ihren WahlhelferInnen des Komitees „Starke Schule Baselland“ Raum zur Mitgestaltung an der Umsetzung des Lehrplans 21 bieten will.

Letzte Änderung am Dienstag, 15 November 2016 15:17
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